So nahm ich also Pupsen wieder mit ins Bett. Die beiden Bumsbirnen (Onnie und Stitch, beide auf einem hormonellen Höhepunkt) hab ich kurzerhand in die Box verfrachtet. Da schläft Seven ohnehin noch, weil sie sich morgens noch sehr feucht freut wenn ich wach werde. Christoph und Twix haben im Gästezimmer geschlafen, da Christoph um 4:45Uhr aufsteht wenn er Tagdienst hat.
Ich habe noch bis 0:25 ferngesehen, weil ich irgendwie unruhig war. Im Gegensatz zu Pupsen. Nach kurzem Hecheltraining gegen 23Uhr schlief sie selig. Kein Rumwandern, kein Scharren.
Ebenfalls 3:30Uhr: Julia schiesst dermassen schnell in die Senkrechte, reißt mit der linken Hand die Brille vom Nachttisch auf die Nase, mit der rechten klatscht sie nachdrücklich auf den Lichtschalter. Alles in einer einzigen Bewegung, geschmeidig wie ein alter Klappspaten.
Ich versuche die Augen scharfzustellen und mir einen Überblick zu verschaffen. Das Schlafzimmer gleicht einem Minenfeld. Nein, ich weiß es genau, Hundehäufchen piepsen nicht. Strengt euch an, alte Glotzkorken, es muss ein Welpe hier sein!
Vorsichtig bahne ich mir meinen Weg durch die Landminen und fühle mich mittlerweile wie Rambo auf Mission. Es fehlt nur das Stirnband und es würde passen. Schweiß ist mittlerweile auch ausgebrochen. Das Klima gleicht dem des bolivianischen Waldes (glaub ich).
Moment mal, noch ist der Welpe in der Eihülle und wenn ich eins auch nachts um 3:30Uhr weiß, dann, dass ein Welpe in der Fruchthülle noch keine Töne dieser Lautstärke von sich gibt.
Langsam baut sich eine stabile Verbindung zwischen Hirn und Ohren auf und der Orientierungssinn bootet.
Rambo, Rambo - Zielobjekt in unmittelbarer Nähe. Ich wünsche mir, ich hätte beim Topfschlagen lieber mitgespielt und meine Skills trainiert.
Hektisch renne ich dreimal im Kreis, bedacht auf keine Mine zu treten.
Ich falle verzweifelt auf die Knie.
Ich neige den Oberkörper zu Boden. Die Schultern berühren selbigen fast. Mein Kopf schwenkt wie von einer inneren Eingabe (oder ferngesteuert) gelenkt nach rechts. Ich gucke unter das Bett.
Haaaaaaaaaa, hab ich dich du kleiner Schelm!!! Keiner entwischt Old Shatterhand!
Ich angele mit einem sehr laaaaaangen Arm nach dem kleinen Krakeeler, schnappe mir den frisch ausgepackten, recht kühlen Welpen und sage, komm Pupsen, wir gehen!
Ich renne fast die Treppe hinunter, infernalisches Geheul dreier Hunde klingt durch die Nacht, Maria Empfängnis wird musikalisch bedacht! Rubbele dabei schon den kleinen kühlen Körper so sehr, dass ich denke, gleich qualmt es und er geht in Flammen auf.
Pupsen bezieht sofort die Wurfkiste und guckt mich sehr böse an, ich erschauere und lege ihr den Schreihals hin. An, wie ich mittlerweile festgestellt habe, der kühlen Schneekönigin, muss ich noch rumrubbeln. Sie atmet gleichmässig und taut langsam auf. Ungefähr zeitgleich sind wir auf der uns bestmöglichen Bewusstseinsebene angekommen und sie darf zu ihrer Mama und andocken.
Ich wanke in die Küche, wo mittlerweile Christoph (warum der wohl so früh aufgestanden ist?) einen Kaffee feilhält für erfolgreiche Krieger. Dazu genehmige ich mir mit zitternden Händen eine Zigarette, bevor ich wieder zu Pupsen eile.